Bischof Em.

Erwin Kräutler

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Lichtgestalt für die indigenen Völker Amazoniens.

Bischof em. Erwin Kräutler ist Vorbild, enger Verbündeter und Partner für Sei So Frei. Für die Indigenen Völker Amazoniens ist er Lichtgestalt und größte Hoffnung. Unter ständigem Einsatz seines Lebens unterstützt er die Bevölkerung im Kampf um ihr Land und wurde damit zum Symbol des Widerstands gegen Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung in einer Region, die zunehmend unter Druck steht.

Bischof Kräutler & Sei So Frei

Der brasilianische Regenwald und seine Bewohner – die Indigenen Völker Amazoniens – müssen geschützt werden. Das geht nur durch internationale Solidariät. Sei So Frei arbeitet seit vielen Jahren eng mit CIMI – dem Rat für die Indigenen Völker Brasiliens – und seinem ehemaligen Präsidenten Bischof em. Erwin Kräutler zusammen. Im Kampf um indigene Rechte und den Schutz der grünen Lunge der Erde stehen wir gemeinsam an der Seite der unterdrückten Indigenen. Die Amazonas-Region ist einer der zentralen Schauplätze des Klimawandels. Menschenrechte, Landrechte, Rechtssicherheit und Schutz vor Gewalt sind dabei eng mit dem Klimaschutz verbunden. Deshalb ist uns das Engagement in Amazonien seit nun bereits vielen, vielen Jahren ein wahres Herzensanliegen. Wir sind stolz darauf, diesen Weg an der Seite von Erwin Kräutler gehen zu dürfen.

>> Lesen Sie mehr über unser gemeinsames Engagement: „Klimaschutz in Amazonien“

Erwin Kräutler – die Anfänge

Bischof emeritus Erwin Kräutler ist ein österreichisch-brasilianischer Geistlicher und eine prominente Figur im Einsatz für die Menschenrechte, besonders im Amazonasgebiet. Geboren am 12. Juli 1939 in Koblach, Österreich, trat er in die Ordensgemeinschaft der Missionare vom Kostbaren Blut (CPPS) ein und wurde 1965 zum Priester geweiht. Bereits in jungen Jahren entschied er sich für eine missionarische Tätigkeit in Brasilien, wo er später sein Lebenswerk fand. 1981 wurde er zum Bischof der Prälatur Xingu im brasilianischen Amazonasgebiet geweiht. Xingu war bis vor Kurzem die größte Diözese Brasiliens und eine der größten der Welt, sowohl flächenmäßig als auch in Bezug auf die Herausforderungen durch die abgelegene Lage und die prekäre Situation der dort lebenden Bevölkerung. Kräutler engagierte sich intensiv für die Rechte der indigenen Völker und den Schutz des Regenwaldes, was ihn zu einer bedeutenden Stimme im Kampf gegen die Ausbeutung des Amazonasgebiets durch Bergbau, Abholzung und Großprojekte wie den umstrittenen Staudamm Belo Monte machte.

Engagement & Lebenswerk

Sein Engagement brachte ihm nicht nur Anerkennung, sondern auch zahlreiche Gefahren. Aufgrund seiner klaren Haltung gegen mächtige wirtschaftliche Interessen stand Kräutler immer wieder im Visier von Gewalt und Morddrohungen. Trotz dieser Risiken setzte er seine Arbeit fort und wurde zu einem Vorbild für viele, die sich für soziale Gerechtigkeit und den Schutz der Umwelt einsetzen.

Für seine Verdienste erhielt Kräutler viele Auszeichnungen, darunter den Right Livelihood Award (auch bekannt als Alternativer Nobelpreis) im Jahr 2010, oder bereits 1988 den Romero-Preis. Auch nach seinem Rücktritt als Bischof von Xingu im Jahr 2015 blieb er aktiv und setzte sich weiterhin für die Rechte der indigenen Bevölkerung und den Erhalt des Amazonas ein. Sei So Frei unterstützt ihn dabei. Er ist ein Symbol des Widerstands gegen Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung in einer Region, die bereits viel Leid gesehen und erfahren hat.

Die teilweise Aberkennung des angestammten Landes der Indigenen ist ein Dolchstoß ins Herz dieser Völker, die nur in ihrer Mitwelt Überlebenschancen haben.

Bischof em. Erwin Kräutler, Projektpartner von Sei So Frei

„Woher nimmt ein Mensch die Kraft?“

„Die beiden Militärpolizisten sind immer da. Einen kenne ich bereits von meiner letzten Reise. Sie begleiten Altbischof Erwin Kräutler in Brasilien. Ich steige mit einem der beiden ein ins Auto des Altbischofs. Der andere Polizist folgt im zweiten Auto. Seit nun schon vielen Jahren steht Altbischof Erwin Kräutler unter ständigem Personenschutz. Eine Folge seines Einsatzes für die Indigenen Völker Brasiliens. Bereits 1987 überlebte er ein Attentat nur schwerverletzt. Brasilien war nach der Militärdiktatur gerade dabei, eine neue demokratische Verfassung auszuarbeiten. Als Präsident des Rates für die Indigenen Völker war es ihm ein Anliegen, dass in dieser das Recht der Indigenen auf ihr Land verankert wurde. Heute sind diese zentralen Menschenrechte – vor allem durch die Regierungszeit Jair Bolsonaros – erneut in Gefahr. ,Woher nimmt ein Mensch die Kraft immer wieder auf’s Neue für das Gute zu kämpfen‘, frage ich mich, während wir durch Altamira, die gefährlichste Stadt Brasiliens fahren. Altbischof Erwin kommt auf die Bibel, die Exodus-Erfahrung und die Befreiung aus Ägypten zu sprechen. „Ich habe das Elend meines Volkes gesehen, die Klage gehört und bin ,herabgestiegen, um sie hinaufzuführen in ein schönes weites Land’…“ (Ex 3, 7-8) … Neben dieser spirituellen Überzeugung ist es auch die konkrete Hilfe aus Österreich: Projektpartnerschaften bieten Rückhalt, stärken und machen die Welt ein wenig gerechter.

Wolfgang Heindl, Sei So Frei

Die Amazonien-Synode

Im Oktober 2019 fand in Rom die Amazonas-Synode statt. Eine spezielle Versammlung der Bischofssynode, die sich mit den Herausforderungen und der Rolle der katholischen Kirche im Amazonasgebiet befasste. Die Synode stand unter dem Thema „Amazonien: Neue Wege für die Kirche und eine ganzheitliche Ökologie“ und brachte Bischöfe, Ordensleute, indigene Vertreter und Umweltaktivisten aus den Amazonasländern zusammen. Hauptanliegen der Synode waren:

// Die Ökologische Krise: Die Synode betonte die ökologische Dringlichkeit im Amazonasgebiet, das durch Abholzung, industrielle Aktivitäten und den Klimawandel bedroht ist. Die Kirche sollte sich verstärkt für den Schutz der Natur und der Rechte der indigenen Völker einsetzen. // Die Rechte der indigenen Völker: Ein zentrales Anliegen war der Schutz der kulturellen und spirituellen Traditionen der indigenen Völker. Ihre Lebensweise, die eng mit dem Amazonasregenwald verbunden ist, gilt als Vorbild für eine nachhaltige Beziehung zur Natur. // Neue Wege für die Kirche: In der Synode wurde auch über den Mangel an Priestern in abgelegenen Gebieten Amazoniens gesprochen. Einige Vorschläge betrafen die Möglichkeit der Priesterweihe von „viri probati“ (bewährten verheirateten Männern), um die Sakramente in diesen Regionen besser zugänglich zu machen. // Die Rolle der Frauen: Es gab Diskussionen über eine verstärkte Rolle von Frauen in der Kirche, insbesondere in Leitungspositionen und in der pastoralen Arbeit, allerdings ohne eine klare Entscheidung über die Weihe von Diakoninnen.

„Erneuerung jetzt“

Erwin Kräutler war eine der zentralen Persönlichkeiten, die sich für die Anliegen der Synode stark machten. In seinem Buch zur Amazonien-Synode „Erneuerung jetzt“ (Tyrolia Verlag, ISBN 978-3-7022-3786-8) plädiert er leidenschaftlich für eine Reform der katholischen Kirche, insbesondere mit Blick auf die Bedürfnisse der indigenen Völker Amazoniens und die ökologischen Herausforderungen. Mit folgenden Hauptthemen:

// Ökologische Verantwortung: Kräutler fordert eine dringende kirchliche und gesellschaftliche Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung, insbesondere in Anbetracht der Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes. // Option für die Armen: Er ruft dazu auf, sich besonders für die Armen und Ausgegrenzten, insbesondere die indigenen Völker, einzusetzen und ihnen eine Stimme zu geben. // Kirchliche Reformen: Kräutler spricht sich für tiefgreifende Reformen in der Kirche aus, darunter die Weihe von verheirateten Männern (viri probati) und eine stärkere Einbeziehung von Frauen in Leitungsfunktionen. // Synodaler Prozess: Er beschreibt, wie wichtig der synodale Weg für die Kirche ist, um Antworten auf die drängenden Herausforderungen unserer Zeit zu finden und befürwortet mehr Offenheit und Dialog in der Kirche.

Die Amazonien-Synode und Kräutlers Buch stehen beide für die Notwendigkeit, dass die katholische Kirche auf gesellschaftliche und ökologische Herausforderungen reagiert und gleichzeitig Wege findet, ihre pastorale Arbeit besonders in entlegenen und bedürftigen Regionen zu verbessern. Die Fotos zum Buch hat Wolfgang Heindl von Sei So Frei beigesteuert.

Das indigene Land

„Es schaut aus wie in der Steppe: Entlang der staubigen Erdstraße ist das Gras halb verdorrt. Hie und da stehen trockene Bäume. Dazwischen grasen zahllose Rinder. Nichts würde vermuten lassen, dass ich mich hier mitten in Amazonien befinde, auf dem langen Weg in das Dorf der Karipuna im brasilianischen Bundesstaat Rondonia – unweit der Grenze zu Bolivien. Die Landschaft ändert sich erst, als ich das indigene Land der Karipuna betrete. Plötzlich ist er da, der amazonische Regenwald: Alles ist grün, überall Dickicht und riesige Bäume. Die indigenen Völker in der Amazonas-Region sind die effektivsten Beschützer des Waldes und der Flüsse. Auf ihrem Land wird nicht gerodet und abgeholzt. Der Regenwald ist ihre Heimat. Und die grüne Lunge unseres Planeten. Wollen wir die weltweiten Klimaziele erreichen, muss die Abholzung Amazoniens gestoppt werden. Den indigenen Völkern endlich jenes Land zuzusprechen, das sie seit jeher bewohnen, ist der schnellste Weg dorthin. Dann müssen auch die Karipuna nicht mehr um ihr Land fürchten. Dafür setzen wir uns ein. Gemeinsam mit Cimi, unserer Partnerorganisation, unterstützen wir die indigenen Völker in ihrem Kampf um Land.

Wolfgang Heindl, Sei So Frei

Klimaschutz

in Amazonien

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