KINDER SIND HOFFNUNGEN

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Manchmal braucht es nicht viel, um die Welt zu verändern.

BILDUNG ERÖFFNET

CHANCEN

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Das Beste, was wir für unsere Kinder tun können, ist, an sie zu glauben.

Viele unserer einzelnen Projekte kreisen um Schulbildung in Afrika mit verschiedenen Vorzeichen. Oft benötigen Schulen Unterstützung für ein Dach oder Schulbänke. Oft benötigen Schulen ein Haus, um Schulen sein zu können. Oft benötigen die Schüler und Schülerinnen Schulgeld, um Schule besuchen zu können und oft benötigen Jugendliche ein Zuhause in der Schule, um ihre Ausbildungen abschließen zu können. Wir haben uns entschlossen, dieses Thema erstmalig recht umfangreich zusammenzufassen, um Ihnen einen Überblick über unsere verschiedenen Engagements zu ermöglichen.

FÜR’S LEBEN LERNEN

Ein Buch, ein Kind und eine Lehrperson können die Welt verändern. Das ist überall auf der Welt so. Aber die Möglichkeiten, Zugang zu guter Schulbildung zu haben, sind weltweit sehr ungerecht verteilt. In Afrika wirkt sich Bildung besonders unmittelbar auf die Gesellschaft aus. Wenn man sich die Statistiken zum Thema Schulbildung in der Subsahara-Region detailliert ansieht, könnte man verzweifeln. „Jeder Mensch hat das Recht auf Bildung“ steht im Artikel 26 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Im Artikel 28 der UN-Kinderrechtskonvention steht: „Der Besuch der Grundschule ist für alle zur Pflicht und unentgeltlich zu machen“ und die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der UN verlangt „(…) inklusive, gerechte und hochwertige Bildung (…) für alle“.

Aber davon sind wir weit entfernt. 36 Millionen Kinder im Grundschulpflichtigen Alter der Subsahara-Region können nicht zur Schule gehen. Und nur 56% jener, die die Schule besuchen können, schließen sie auch ab. Mädchen sind dabei weit unterrepräsentiert. Nur 66% der Frauen in Subsahara-Afrika können – als Konsequenz davon – lesen und schreiben. Mehr als 50% der Schulen haben kein sauberes Trinkwasser. Und so weiter. In Sachen „für’s Leben lernen“ stehen in diesen Statistiken leider auch Zukunftsperspektiven geschrieben. Und da wollen und können wir gemeinsam ansetzen.

Bevor wir „in medias res“ gehen, möchten wir eines vorausschicken: in all unseren Projekten, vom Kleinkindalter bis zur Berufsausbildung, eint jene Kinder und Jugendlichen der unbedingte Wille zur Bildung. Sie möchten gerne, über alle Schwierigkeiten hinweg, lernen. Sie haben Träume für die Zukunft und wollen diese verwirklichen. Und auch die Eltern, soweit die Kinder welche haben, geben viel dafür, dass die Kinder lernen und sich so ein eigenständiges Leben aufbauen können. Sie finanzieren mit ihren einzigen, wenigen Mitteln die Schulbildung ihrer Kinder, verkaufen was sie haben, um Schulgeld bezahlen zu können, bauen die Schulen selbst auf und reparieren sie. Sie verzichten auf die Arbeitskraft der Kinder und unterstützen wo geht.

Wir stellen Ihnen an dieser Stelle zusammengefasst einige unserer wichtigsten Projekte vor, die verschiedene Altersstufen von Schülerinnen und Schülern betreffen. (Primary School 6-12 Jahre, Secondary School 12-15 Jahre, danach Senior Secondary School & Berufsausbildungen)

TRÄUME LEBEN IN DOBA - TSCHAD

Kindergarten, Primary & Secondary School

Träume für die Zukunft zu haben, ist selten im Tschad“, sagt Pater Sen Vellakada. Und er muss es wissen, denn er hat das Gegenteil bewiesen. Seine Träume sind ansteckend. „Wir haben Lehrerinnen, die uns sehr gut unterrichten“, erzählt die 9-jährige Djembete, „sie erklären uns alles so lange, bis wir es verstehen.“ Das ist der Weg zur Verwirklichung von Träumen. Mühsam ist er, aber lohnend. Wissenschafterinnen, Ärzte usw. wollen die Kinder werden. Und das ist auch möglich. Pater Sen Vellakada führt und koordiniert die Primary und Secondary School in Doba und eine zweite in Kamerun. Für sein außergewöhnliches Engagement erhielt er den Romeropreis 2023, die wichtigste Auszeichnung Österreichs in der Entwicklungshilfe. Jene Kinder, die diese Schule besuchen, entkommen damit einem aussichtslosen Leben in Armut, in Ausgrenzung, mit schrecklichen Initiationsriten an der Schwelle zum Erwachsenwerden oder der Verheiratung mit 13 Jahren. Djembete erzählt stolz: „Ich gehe in die dritte Klasse und gehöre zu den Besten. Wir sind 55 Kinder und lernen Französisch, Mathematik und Geografie. Wissenschafterin zu werden, ist mein Traum.“ Immer mehr Kinder klopfen an die Türen der großen Schule, die meisten Schüler schließen ihre Ausbildung hier auch erfolgreich ab. Erst 2017 wurde schrittweise mit dem Bau begonnen. Sie ist ein Schmuckstück, doch sie platzt bereits aus allen Nähten. Der wichtige Kindergarten dort beherbergt 55 Kinder, die Primary School 5 Klassen zu je 55 bis 60 Schülerinnen und die 5 Klassen der Secondary School insgesamt 236 Schüler. 87 Kinder sind im zugehörigen Internat untergebracht. 41 für die Gegend so notwendige Arbeitsplätze bietet die Schule außerdem – vom Lehr- bis zum Küchenpersonal. Doch noch ist viel zu tun. Es soll ein neues Gebäude errichtet werden, damit die Kinder getrennt und in unterschiedlichen Studiengängen unterrichtet werden können. Eine größere Bibliothek, Labors und Computer stehen auf der Wunschliste von Pater Sen und der Schulleitung. Ein bedeutsames Unterfangen, auch wenn man an die Bildungsziele der UN denkt, die 2023 einen umfassenden Report zu digitalem Lernen veröffentlicht hat. Die Anbindung an das Internet und Computer an den Schulen werden als entscheidender Faktor für Bildungsgerechtigkeit immer wichtiger. Ein Teil der Finanzierungen für das Projekt geht natürlich an jene Kinder, deren Angehörige sich die Ausbildung nicht leisten können. Waisen, unterprivilegierte Kinder und besonders Mädchen aus dem Stamm der Ngambaye, wo der Bildungsstand vor allem der Frauen sehr niedrig ist, sind Zielgruppe der Ausbildung. In der Primary School kostet das Schulgeld 30 Euro pro Jahr, dazu kommen Uniform, Bücher, Hefte, Essen und kleinere sonstige Ausgaben wie medizinische Versorgung. Gesamt sind das ca. 175 Euro im Jahr pro Schulkind. Eine große Hürde in einer Gegend, in der die meisten vielköpfigen Familien von nicht mehr als 1,50 Euro pro Tag leben müssen.

>> Hier lesen Sie mehr über die Schule in Doba

WIEDERAUFBAU IN VENILE – TANSANIA

Kindergarten & Primary School

Die ehemalige Schule in Venile ist eine Ruine. Katastrophale Regenfälle 2019 haben das Gebäude in der gebirgigen, unzugänglichen Region so stark beschädigt, dass die Kinder der Gegend nicht mehr darin unterrichtet werden können. Es wäre viel zu gefährlich. „Ich muss die Kinder im Freien unterrichten. Sie kommen von weit her und haben oft Hunger und Durst. Da ist es gerade bei der drückenden Hitze nicht leicht, sich zu konzentrieren. Während der Regenzeit kann gar nicht unterrichtet werden“, beschreibt Claire Itonga, die einzige und engagierte Lehrerin in Venile ihre Arbeitssituation. „Die Kinder brauchen und verdienen eine Schule. Die Familien brauchen einen Kindergarten, der integriert sein soll. Wir benötigen nicht viel. Ein Gebäude mit bescheidener Ausstattung ist genug und würde uns allen hier wieder Hoffnung geben.“  Emil Anastus ist der Koordinator unseres Projektpartners Medical Board vor Ort. Er setzt alles daran, eine stabile Primary School mit Kindergarten und einer Wasserzisterne aufzubauen. Sie soll auf einem guten Fundament und so geschützt stehen, dass die dem häufigen Starkregen der letzten Jahre Stand hält. Ein Gebäude ist die Voraussetzung dafür, dass die Regierung wieder Lehrpersonal in diesen abgelegenen Ort entsendet, damit wieder mehr Kinder unterrichtet werden können. „Ohne Bildung kann man keine neuen Ideen hervorbringen. Ohne Ideen gibt es keine Kreativität und ohne Kreativität gibt es keine Entwicklung. Für die Kinder ist Bildung der Schlüssel zum Leben“, beschreibt Emil Anastus seine Motivation. Und fasst resigniert zusammen: „Ohne Schule keine Lehrer, ohne Lehrer kein angemessener Unterricht. Die Leidtragenden dieses Teufelskreises sind die Kinder. Sie sind die Hoffnung der gesamten Region. Sie sind der Schlüssel gegen die Hoffnungslosigkeit der Familien, die sich – auch aufgrund des Klimawandels – in dieser abgelegenen Gegend nur noch schlecht vom Landbau ernähren können, der sie über die letzten Generationen gut getragen hat.“

EIN DACH IN MONDOMBE – KONGO

Primary School

Ein Dach, 6 Tafeln, 53 Bänke, 6 Türen. Hefte, Bälle und Kugelschreiber. Das steht auf der Einkaufsliste unseres Projektpartners Pater Laschan. „Seine“ Schule beherbergt 220 Kinder in 6 Klassen, denen die Freude am Lernen ins Gesicht geschrieben steht.  Und der Stolz strahlt aus ihren Eltern, die die Schule selbst gebaut haben, weil der Staat dafür nicht zuständig ist. Dennoch stößt man permanent an Grenzen. Das Dach, mit Blättern gedeckt, verrottet regelmäßig und hält den Regen während der Regenzeiten nicht auf. Die Kinder sitzen knöcheltief im Matsch und müssen regelmäßig zu Hause bleiben. Ein ordentlicher Dachstuhl und Wellblech müssen her. Auch Tische, Tafeln und Türen fehlen noch, um den Kindern gute Voraussetzungen zum Lernen bieten zu können. „Erst dann können wir erwarten, dass die meisten von ihnen die Primärstufe abschließen und weiterführende Schulen besuchen“, fasst Pater Laschan die großen Konsequenzen dieses relativ kleinen Investments zusammen.

>> Hier können Sie weitere Details zum Schulprojekt in Mondombe lesen

GRUNDLAGEN FÜR BORANA – ÄTHIOPIEN

Secondary School

In der Region Borana können nur 10% der Erwachsenen lesen und schreiben und nur 27% der Kinder besuchen eine Schule. Weit unter dem Durchschnitt, selbst für die Subsahara-Region. Der Grund dafür ist, dass die Bevölkerung der Region seit jeher als Nomadengesellschaft gelebt hat. Mit dem Klimawandel fehlt allerdings die Grundlage für ihren angestammten Lebensstil. Herden finden kein Gras mehr und das Wasser auf den Routen versiegt. Deshalb werden die Stämme sesshaft, ohne sich angemessen ernähren zu können. Die Schulbildung ist dabei das geringste „Problem“ der Familien. Deshalb zentrieren wir unser Engagement auf jene Kinder und Jugendlichen, die die geringsten Chancen für ein selbstbestimmtes Leben erwartet und deren Aussichten besonders trist sind. Vor allem Kinder mit Behinderungen und Mädchen werden unterstützt. Von den jungen Frauen wird erwartet, dass sie die Hausarbeit unterstützen und jung heiraten. Sie sind besonders schlecht gebildet und aber, wie überall, der effizienteste und beste „Hebel“, das System zu durchbrechen. Zumeist brechen die Mädchen die Schule ab, weil es keine Menstruationsartikel gibt. Dieser Einschnitt ist für uns schwer zu verstehen, aber in Borana können die Mädchen während ihrer Periode das Haus nicht verlassen. Deshalb werden diese Mädchen im Gebrauch von Hygienebinden geschult. Sie werden damit ausgestattet und aufgeklärt. Gemeinsam mit der Unterstützung für Hefte, Stifte, Taschen usw. macht das in der Region bereits einen großen Unterschied. Dazu kommt unsere Unterstützung für Renovierung von Schulen und die generelle Aufklärungsarbeit über den Wert von Bildung. In Familien, aber auch im politischen Umfeld. Diese relativ kleinen Schritte sind die einzige Voraussetzung, dass sich nachhaltig das System ändern kann.

WAISENMÄDCHEN IN KATETE + NKHAMENYA – MALAWI

Secondary School

„Die jungen Mädchen und Frauen auf ihrem Weg nicht allein lassen. Das ist der Grund, warum wir so viele erfreuliche Beispiele für abgeschlossene Ausbildungen und erfolgreiche Berufsausbildungen haben“, teilt Schwester Flora Mashonga ihr Geheimnis mit uns. Sie und ihre Kolleginnen von den Rosarian Sisters begleiten, gemeinsam mit uns, junge Frauen auf ihrem Ausbildungsweg von der Katete Girls Primary School über die Nkhamenya Secondary School bis zur Berufsausbildung. Das Augenmerk liegt dabei besonders auf Waisenmädchen, von denen es in Malawi, vor allem aufgrund von HIV und Hunger, leider viel zu viele gibt. Die Katete Girls School ermöglicht es aktuell 260 von ihnen, nicht nur eine gute Ausbildung, sondern im Internat auch so wichtigen Schutz und ein zu Hause zu bekommen. Gemeinsam mit gut 900 weiteren Mädchen aus dem furchtbar armen Umfeld hier werden sie unterrichtet und begleitet, bis sie 14 Jahre alt sind. Das Ziel, dass die allermeisten von ihnen auch abschließen, steht im absoluten Vordergrund. Nur, wenn die jungen Frauen die Grundschule beenden, können sie die zugehörige Secondary School besuchen und haben eine Chance, später mittels Berufsausbildungen auf eigenen Beinen zu stehen. In der Secondary School in Nkhamenya stehen vor allem dringend notwendige Renovierungen, Wasserversorgung und Lehrerhäuser im Mittelpunkt unseres Engagements. Letztere sind so wichtig, weil die Schulen so abgelegen sind, dass Lehrpersonal hier wohnen muss. Sonst können die Mädchen nicht unterrichtet werden und der so wichtige Abschluss, vergleichbar mit der Matura, bleibt ihnen trotz aller Anstrengungen, verwehrt. Der „rote Faden der Ausbildung“, also die Kinder vom Start bis zum Ziel zu begleiten, ist nur so gegeben. 

>> Hier lesen Sie mehr über die Primary School in Katete

EIGENSTÄNDIGKEIT IN RUMPHI – MALAWI

Berufsausbildung

Damit der „rote Faden“ der Schulbildung für die Waisenmächen und Mädchen in unserer Projektregion in Malawi  nicht abreißt, wurde 2022 eine Einrichtung wiedereröffnet, die unerlässlich für viele junge Frauen ist. Im Homecraft-Center in Rumphi lernen sie, auf eigenen Beinen zu stehen. Oft sind es Härtefälle, die hier ihre Ausbildungen abschließen. Waisenmädchen, die sich ihren Schulabschluss hart erkämpft haben, aber keine Universität besuchen können. Meist aus finanziellen Gründen, oder weil sie sich um ihre Familien kümmern müssen. In der einjährigen Hauswirtschaftsschule lernen die jungen Frauen über Lebensmittel, Ernährung und Kinderbetreuung. Sie werden in Textiltechnologie, Design und Haushaltsführung ausgebildet. Dazu umfasst der Unterricht die Ausbildung in Unternehmertum und die Gründung von Start-ups. Das ist so wichtig, weil die Frauen damit die größte Chance auf Eigenständigkeit bekommen. Viele jener, die die Ausbildung abgeschlossen haben, führen mittlerweile eigene Geschäfte oder haben angemessene Jobs, mit denen sie sich selbst und ihre Familien versorgen können. Das ist auch für die gesellschaftliche  Entwicklung so überaus wichtig. „Ihr Können stärkt die Selbstbestimmung der Frauen und führt letztlich dazu, dass Vergewaltigungsfälle, Prostitution und HIV zurückgehen. Gewalt gegen Frauen, auch in der Familie, wird durch die finanzielle Unabhängigkeit drastisch reduziert“, erklärt Schwester Flora, die das St.Patricks Homecraft-Center leitet. „Es ist eine riesige Freude zu sehen, wie sich die Mädchen entwickeln und zu selbstbewussten Damen werden. Bildung macht sie unabhängig und selbstbestimmt. Sie sind damit auch Vorbilder in ihrer Gesellschaft und werden von Jüngeren nachgeahmt. Genau das, was wir mit dieser Ausbildung erzielen möchten.“ Diese Schule wird von uns mit dringend Benötigtem wie Schulausstattung, Wasserversorgung, Verpflegung und Lehrpersonal unterstützt.

>> Lesen Sie auch das Interview mit Schwester Flora Mashonga

SCHULEN

FÜR AFRIKA

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Schenken wir Kindern Hoffnung

Das Beste, was wir für unsere Kinder tun können, ist an sie zu glauben. Und mit diesem Glauben geht Unterstützung einher. Die Kinder der Subsahara-Zone verdienen die Chance, nach den Sternen zu greifen. Unabhängig davon, ob sie Ziegelsteine, Dachbalken, Schulgeld oder Wasserversorgung benötigen. Begleiten wir gemeinsam diese Kinder und jungen Erwachsenen auf ihrem Weg in ein erfülltes, faires und selbstbestimmtes Leben. Für sich selbst, für ihre Familien und Gesellschaften und dafür, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

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