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Ein Buch, ein Kind und eine Lehrperson können die Welt verändern. Das ist überall auf der Welt so. Doch der Zugang zu guter Schulbildung ist weltweit sehr ungerecht verteilt. Besonders in Subsahara-Afrika ist die Situation alarmierend: 36 Millionen Kinder können nicht zur Schule. Von jenen, die doch die Möglichkeit haben, schließen nur 56% sie ab. Mädchen sind stark benachteiligt. Deshalb können nur 66% der Frauen in Subsahara-Afrika lesen und schreiben. Mehr als 50% der Schulen haben kein sauberes Trinkwasser. Und so weiter (>> mehr zu Bildung in Afrika). Bildung entscheidet hier über Zukunftsperspektiven. Doch trotz aller Hürden haben die Kinder und Jugendlichen einen unbändigen Willen zu lernen. Eltern opfern viel, um die Schulbildung ihrer Kinder zu ermöglichen. Hier setzen wir an, um ihre Träume und Zukunftschancen zu unterstützen.
Kindergarten, Primary & Secondary School
„Träume für die Zukunft zu haben, ist selten im Tschad“, sagt Pater Sen Vellakada. Doch er hat bewiesen, dass Träume Wirklichkeit werden können. „Unsere Lehrerinnen erklären uns alles so lange, bis wir es verstehen“, berichtet die 9-jährige Djembete. Das ist der Weg zur Verwirklichung von Träumen. Viele der Kinder wollen Wissenschaftler oder Ärzte werden – und sie haben die Chance dazu. Pater Sen Vellakada leitet die Primary und Secondary School in Doba sowie eine weitere Schule in Kamerun. Für sein Engagement erhielt er 2023 den >> Romeropreis, Österreichs wichtigste Auszeichnung in der Entwicklungshilfe.
Die Kinder dieser Schule entkommen damit einem Leben in Armut und Ausgrenzung. Sie entgehen schrecklichen Initiationsriten und frühen Heiraten, oft schon mit 13 Jahren. Djembete sagt stolz: „Ich bin in der dritten Klasse und eine der Besten. Ich möchte Wissenschaftlerin werden.“ Immer mehr Kinder suchen den Weg in die Schule, die meisten schließen ihre Ausbildung erfolgreich ab. Erst 2017 wurde mit dem Bau der Schule in Doba begonnen. Inzwischen ist sie ein Schmuckstück, platzt aber aus allen Nähten.
Der Kindergarten beherbergt 55 Kinder, die Primary School 5 Klassen mit je 55 bis 60 Schülerinnen, und in der Secondary School lernen 236 Schüler. 87 Kinder sind im Internat untergebracht. Zusätzlich bietet die Schule 41 dringend benötigte Arbeitsplätze, vom Lehr- bis zum Küchenpersonal. Doch es gibt noch viel zu tun. Ein neues Gebäude ist geplant, um die Kinder getrennt in verschiedenen Fächern besser unterrichten zu können. Auch eine größere Bibliothek, Labore und Computer stehen auf der Wunschliste. Der Zugang zu digitalem Lernen wird immer wichtiger, wie auch die UN in ihrem Bericht 2023 feststellte. Computer und Internetanschlüsse sind entscheidend, um Bildungsgerechtigkeit zu fördern.
Ein Teil der Finanzierung geht an Kinder, deren Familien sich die Ausbildung nicht leisten können. Besonders Waisen, unterprivilegierte Kinder und Mädchen aus dem Stamm der Ngambaye, wo der Bildungsstand vor allem der Frauen niedrig ist, profitieren von der Schule. Das Schulgeld in der Primary School beträgt 30 Euro pro Jahr, dazu kommen Kosten für Uniformen, Bücher, Essen und medizinische Versorgung. Insgesamt sind das etwa 175 Euro pro Jahr pro Kind. Diese Summe ist eine große Herausforderung für Familien, die oft von weniger als 1,50 Euro pro Tag leben müssen.
Kindergarten & Primary School
Die ehemalige Schule in Venile ist eine Ruine. Nach heftigen Regenfällen 2019 wurde das Gebäude so stark beschädigt, dass es zu gefährlich ist, dort Unterricht abzuhalten. „Ich unterrichte die Kinder im Freien, obwohl sie oft hungrig und durstig von weit herkommen. Bei der drückenden Hitze fällt es schwer, sich zu konzentrieren, und in der Regenzeit ist kein Unterricht möglich“, erzählt Claire Itonga, die einzige Lehrerin in Venile. „Die Kinder brauchen dringend eine neue Schule. Auch ein integrierter Kindergarten wäre wichtig. Ein einfaches, stabiles Gebäude würde uns Hoffnung geben.“ Emil Anastus, Koordinator unseres Projektpartners Medical Board, arbeitet daran, eine neue Primary School mit Kindergarten und Wasserzisterne zu errichten. Das Gebäude soll starkem Regen standhalten und auf einem stabilen Fundament gebaut werden, damit die Regierung wieder Lehrpersonal in diese abgelegene Region schickt. „Ohne Bildung gibt es keine Ideen, ohne Ideen keine Kreativität, und ohne Kreativität keine Entwicklung“, erklärt Emil. „Ohne Schule gibt es keine Lehrer, und ohne Lehrer keinen Unterricht. Die Leidtragenden sind die Kinder, die die einzige Hoffnung der Region sind.“ Bildung ist der Schlüssel für diese Kinder, deren Familien durch den Klimawandel kaum noch von der Landwirtschaft leben können. Ein neues Schulgebäude würde nicht nur den Kindern, sondern der gesamten Gemeinschaft neue Perspektiven bieten.
Primary School
Ein Dach, 6 Tafeln, 53 Bänke, 6 Türen. Hefte, Bälle und Kugelschreiber. Das steht auf der Einkaufsliste unseres Projektpartners Pater Laschan. „Seine“ Schule beherbergt 220 Kinder in 6 Klassen, denen die Freude am Lernen ins Gesicht geschrieben steht. Und der Stolz strahlt aus ihren Eltern, die die Schule selbst gebaut haben, weil der Staat dafür nicht zuständig ist. Dennoch stößt man permanent an Grenzen. Das Dach, mit Blättern gedeckt, verrottet regelmäßig und hält den Regen während der Regenzeiten nicht auf. Die Kinder sitzen knöcheltief im Matsch und müssen regelmäßig zu Hause bleiben. Ein ordentlicher Dachstuhl und Wellblech müssen her. Auch Tische, Tafeln und Türen fehlen noch, um den Kindern gute Voraussetzungen zum Lernen bieten zu können. „Erst dann können wir erwarten, dass die meisten von ihnen die Primärstufe abschließen und weiterführende Schulen besuchen“, fasst Pater Laschan die großen Konsequenzen dieses relativ kleinen Investments zusammen.
>> Hier können Sie weitere Details zum Schulprojekt in Mondombe lesen
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Zukunftsträume zu verwirklichen ist schwierig in Afrika. Aber besonders die Kinder haben Träume und setzen alles daran, sie wahr zu machen.
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Pater Sen Vellakada, Sei So Frei-Projektpartner im Tschad & Romero-Preisträger 2023
Secondary School
In der Region Borana können nur 10% der Erwachsenen lesen und schreiben, und nur 27% der Kinder gehen zur Schule – weit unter dem Durchschnitt der Subsahara-Region. Als Nomadengesellschaft lebte die Bevölkerung traditionell von ihren Herden, doch der Klimawandel zerstört diese Lebensgrundlage. Ohne Gras für die Tiere und mit versiegenden Wasserquellen werden die Stämme sesshaft, können sich aber kaum noch ernähren. Schulbildung ist für viele Familien kein vorrangiges Thema. Unser Engagement konzentriert sich deshalb auf die Kinder und Jugendlichen, die die geringsten Chancen haben – vor allem Mädchen und Kinder mit Behinderungen. Junge Frauen werden oft früh zur Heirat gedrängt und haben kaum Bildungschancen. Ein häufiger Grund für Schulabbrüche ist der fehlende Zugang zu Menstruationsartikeln. Mädchen dürfen während ihrer Periode oft das Haus nicht verlassen. Deshalb versorgen wir sie mit Hygienebinden und schulen sie im Umgang damit. Diese Unterstützung, zusammen mit Material wie Hefte und Stifte, macht einen großen Unterschied. Darüber hinaus unterstützen wir bei der Renovierung von Schulen und leisten Aufklärungsarbeit über den Wert von Bildung – sowohl in den Familien als auch auf politischer Ebene. Diese Schritte, so klein sie erscheinen mögen, sind entscheidend, um langfristig das Bildungssystem in der Region zu verändern und den Kindern bessere Zukunftschancen zu bieten.
Secondary School
„Die jungen Mädchen und Frauen auf ihrem Weg nicht allein lassen“, erklärt Schwester Flora Mashonga. Das ist das Geheimnis des Erfolgs der Rosarian Sisters, die gemeinsam mit uns junge Frauen von der Katete Girls Primary School über die Nkhamenya Secondary School bis zur Berufsausbildung begleiten. Besonders Waisenmädchen, von denen es in Malawi aufgrund von HIV und Hunger leider viele gibt, stehen im Fokus. Die Katete Girls School bietet 260 Waisen nicht nur Bildung, sondern auch Schutz und ein Zuhause im Internat. Insgesamt werden hier über 900 Mädchen aus sehr armen Verhältnissen unterrichtet. Das Hauptziel ist, dass die meisten von ihnen die Grundschule erfolgreich abschließen, um später die Secondary School besuchen zu können. Nur so haben sie eine Chance, durch Berufsausbildungen später ein selbstständiges Leben zu führen. In der Nkhamenya Secondary School konzentriert sich unser Engagement vor allem auf notwendige Renovierungen, Wasserversorgung und den Bau von Lehrerhäusern. Diese Häuser sind entscheidend, da die Schulen in abgelegenen Gebieten liegen und Lehrkräfte vor Ort wohnen müssen, um den Unterricht zu gewährleisten. Ohne diese Lehrer wäre der wichtige Abschluss, vergleichbar mit der Matura, für die Mädchen nicht möglich. Der „rote Faden der Ausbildung“ – die Begleitung der Mädchen von der Grundschule bis zur Berufsausbildung – ist nur so gesichert.
Berufsausbildung
Damit der „rote Faden“ der Schulbildung für Waisenmädchen und andere Mädchen in Malawi nicht abreißt, wurde 2022 das Homecraft-Center in Rumphi wiedereröffnet. Hier lernen junge Frauen, auf eigenen Beinen zu stehen. Oft sind es Härtefälle – Waisenmädchen, die sich ihren Schulabschluss hart erkämpft haben, aber keine Universität besuchen können, weil das Geld fehlt oder weil sie ihre Familien unterstützen müssen. Im einjährigen Programm lernen sie hier Hauswirtschaft, Ernährung, Kinderbetreuung, Textiltechnologie und Haushaltsführung. Dazu erhalten sie eine Ausbildung in Unternehmertum und Gründung von Start-ups. Diese Fähigkeiten bieten ihnen die größte Chance auf Eigenständigkeit. Viele Absolventinnen führen heute eigene Geschäfte oder haben angemessene Jobs, mit denen sie ihre Familien versorgen können. „Das stärkt die Selbstbestimmung der Frauen und reduziert Gewalt, Prostitution und HIV“, erklärt Schwester Flora, die das St. Patrick’s Homecraft-Center leitet. „Es ist eine Freude zu sehen, wie die Mädchen zu selbstbewussten, unabhängigen Frauen werden und als Vorbilder in ihrer Gesellschaft dienen.“ Das Homecraft-Center wird von uns mit Schulausstattung, Wasserversorgung, Verpflegung und Lehrpersonal unterstützt, um den jungen Frauen diese wichtigen Chancen zu ermöglichen.
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Das Beste, was wir für unsere Kinder tun können, ist an sie zu glauben. Und mit diesem Glauben geht Unterstützung einher. Die Kinder der Subsahara-Zone verdienen die Chance, nach den Sternen zu greifen. Unabhängig davon, ob sie Ziegelsteine, Dachbalken, Schulgeld oder Wasserversorgung benötigen. Geben wir diesen Kindern und jungen Erwachsenen die Chance auf ein gerechtes und selbstbestimmtes Leben – für sich, ihre Familien, die Gesellschaft und eine bessere Welt.
SEI SO FREI.
Die entwicklungspolitische
Organisation der
Katholischen Männerbewegung.
Kapitelplatz 6, 5020 Salzburg
+43 662 8047 75 50
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