– – –
Die Kinder in Mondombe gehen gern zur Schule. Sie kommen teils von weit her, der Unterricht ist gratis, allein die Schuluniform und Hefte müssen von den Eltern finanziert werden. Für das Gebäude selbst allerdings ist der Staat nicht zuständig. Deshalb hat die Schule in Mondombe ein verrottendes Blätterdach und zusammengebundene Bambusstangen zum Sitzen. Kein ideales Lern-Umfeld, dabei wäre gerade dieses hier so wichtig.
In die abgelegene Region rund um Mondombe kommt man nur, indem man 25km über kleine Wege mit dem Fahrrad oder Motorrad fährt. Und dann sein Transportmittel per Einbaum über den Fluss schippert. Dort, verstreut in verschiedenen Dörfern entlang des Flusses Tshuapa, besuchen die meisten Kinder Volksschulen, die grundsätzlich gut besucht und für die meisten Familien auch leistbar sind. Bildung ist hier das höchste Gut. Die Familien haben meist viele Kinder und die Eltern sind Analphabeten. Die Chancen, sich sein Leben zu gestalten sind nicht vielfältig. Man lebt von dem, was man anbaut oder aus dem Fluss fischt. Es gibt kaum Möglichkeit, einen Beruf zu erlernen. Umso wichtiger ist vielen der Familien die Bildung ihrer Kinder.
Wirft man einen Blick in die Volksschulen unseres Projektgebietes geht einem das Herz auf. Circa 220 Kinder zwischen 6 und 12 Jahren teilen sich in 6 Klassen auf. Die Schuluniformen werden mit Stolz hergezeigt, die Lust am Lernen steht den Kindern ins Gesicht geschrieben. 15 Euro für eine Schuluniform sind viel für die meisten Familien hier, dennoch werden Ziegen oder Maniok verkauft, bis es sich ausgeht, weil die Kinder es besser haben sollen. Sich ein Leben aufbauen, Verträge unterzeichnen und nicht beschummelt werden – das sind die Wünsche der Eltern für ihren Nachwuchs. Deswegen werden die Schulen auch von der Dorfgemeinschaft gebaut. Lehmziegel werden getreten und gebrannt für die Wände, Bambusstangen zusammengebunden zum Sitzen, Blätter verknüpft für das Dach. Was sich romantisch anhört, ist allerdings im Schulalltag eine Tortur. Sobald es regnet – und das tut es oft – sitzen die Kinder direkt im Regen und Schlamm, weil die Blätterdächer nicht lange halten. Dazu gibt es keine Tische, keine Tafeln und auch keine Türen.
Und genau da kommt unser Projektpartner P. Peter Laschan ins Spiel. Seit 50 Jahren betreut er die Dörfer rund um Mondombe spirituell und praktisch. Er ist Ansprechpartner für so vieles, vor allem aber für die Bildung der nächsten Generationen. „Ob es um 2 Fußbälle für die Mädchen und Burschen geht, um Unterstützung für die Ausbildung der engagiertesten Jugendlichen oder wenn das verrottete Schuldach aus Blättern erneuert werden muss – ich bin die erste Anlaufstelle“, erzählt er uns bei seinem Besuch in Salzburg im Herbst 2022. Und genau dafür sammelt Sei So Frei. Die beiden Fußbälle sind ausfinanziert, der Rest wartet auf Umsetzung. Obwohl, vieles ist schon geschehen. Das Dach einer der beiden Schulen ist bereits in Arbeit und die Klassenräume wurden schon renoviert. Darüber hinaus gibt es großartige Beispiele für Jugendliche, die ihren Berufsweg gefunden haben.
Nach der Volksschule gibt es die Möglichkeit der Sekundarschule, die Mittelschule. Weitere 6 Jahre dauert der Weg zum Abschlussexamen, das mit der Matura gleichzusetzen ist. Circa 50% der Kinder schaffen die schwere Übertrittsprüfung, die andere Hälfte schlägt den Weg ihrer Eltern ein und hilft auf den Feldern und im Haus. Besonders für die Mädchen ist das meist der Beginn eines vorgezeichneten Wegen. Sie werden früh verheiratet, weil das Brautgeld, oft nicht mehr als eine Ziege oder einige Flaschen selbst gebrannter Schnaps, hier viel Wert sind. Der weitere Schulbesuch macht daher den größten Unterschied für sie. Neben der Mittelschule werden Mädchen wie Burschen in der Gegend auch in drei Berufsschulen ausgebildet. Es gibt die Coupe-Couture-Schule, in der das Schneiderei-Handwerk gelehrt wird, eine Schule für die viel gesuchten Tischler und Maurer und eine Handelsschule, auf der auch die Arbeit am Computer auf dem Lehrplan steht.
„
Bildung ist Menschenrecht. Die Menschen müssen lesen können, damit sie nicht beschwindelt werden und wissen, was sie unterschreiben.
„
Pater Peter Laschan, Sei So Frei-Projektpartner im Kongo
Wenn Jugendliche aus diesen Schulen nach Hause kommen, spürt man schnell den Respekt der Dorfgemeinschaft. Sie strahlen Selbstbewusstsein aus und wissen um ihre Fähigkeiten. Pater Laschan sagt: „Mit Bildung kommt auch Herzensbildung. Diese Jugendlichen übernehmen Verantwortung und helfen anderen. Das ist bei Weitem nicht selbstverständlich in den Dorfgemeinschaften hier.“
Ein Beispiel ist Irene, die die Coupe-Couture-Schule besucht und sogar ein eigenes Handy besitzt – eine Seltenheit im Dorf, wo das Funkgerät im Pfarrhaus immer noch das wichtigste Kommunikationsmittel ist. Ein weiteres Beispiel ist Antoinette. Sie machte nach der Volksschule die Matura, studierte Biochemie und arbeitet nun als Professorin in Kananga. Der ganze Ort ist stolz auf sie und profitiert von ihrem Erfolg. Pater Laschan unterstützte die Finanzierung ihres Internats, das 60 km entfernt liegt. Auch Antoine, ein ehemaliger Schüler mit Gehbehinderung, konnte dank Laschans Hilfe die Schule besuchen. Er erhielt schon in der Volksschule ein Behindertenfahrrad für den langen Schulweg. Heute ist er Professor im Rollstuhl und unterrichtet an einer Mittelschule. Diese Erfolgsgeschichten begannen in den Volksschulen von Mondombe.
Betrachtet man die Bilder aus den beiden Schulen von Mondombe, wird rasch klar, dass es einen Unterschied für Konzentration und Lernfreude macht, ob die Kinder lediglich auf Bambuspfählen sitzen, oder Schulbänke und -tische haben, auf denen sie ihre Hefte ablegen können. Eine der beiden Schulen wurde dank der Hilfe durch Ihre Spenden bereits renoviert. Schulbänke wurden gezimmert, die – wie die Kreidebeschriftungen zeigen – mit großem Stolz von den Schülerinnen und Schülern angenommen werden. Es gibt Schultafeln und Türen und das Dach wird aktuell von den Dorfbewohnern gezimmert. Die Kinder lieben ihre Schule und kommen jeden Tag gerne. Wie die Spendenbeträge zeigen, ist die Ausstattung nicht teuer, da sie vor Ort selbst gemacht wird – mit den Mitteln, die zur Verfügung stehen. Und dennoch macht sie den größten Unterschied für die Kinder und das Lehrpersonal hier aus. Das Wichtigste bleibt das Dach. Denn nur, wenn der Unterricht stattfinden kann, macht die Schule Sinn.
Helfen Sie uns dabei, auch die zweite Volksschule in Mondombe mit Dach, Schulbänken, Tafeln und Türen auszustatten, um den Kindern Bildung und damit die Grundlage für ein eigenständiges Leben zu gewährleisten!
– – –
Gemeinsam mit unserem Projektpartner Pater Laschan unterstützen wir die Renovierung der Volksschulen in der abgelegenen Region Mondombe, damit sie das ganze Jahr über genutzt werden können. Zudem unterstützen wir junge Menschen dabei, eine Berufsausbildung zu machen, um ihr Leben selbst gestalten und Vorbilder in ihrer Gemeinschaft sein zu können. Verhelfen wir diesen jungen Menschen zu ihrem Recht auf Bildung!
SEI SO FREI.
Die entwicklungspolitische
Organisation der
Katholischen Männerbewegung.
Kapitelplatz 6, 5020 Salzburg
+43 662 8047 75 50
seisofrei@eds.at
– – –
Jetzt anmelden!
Der Sei So Frei-Newsletter informiert dann und wann persönlich und zwanglos über unsere Arbeit, unsere Freuden und Gedanken. Wir möchten Sie damit ein wenig hinter die Kulissen Ihrer Spenden blicken lassen.
Werden Sie Teil der Sei So Frei-Community!
– – –
Gehören auch Sie zu den vielen engagierten
Menschen, die sich in ihren Pfarren, Schulen,
Vereinen etc. so großartig für unsere
Adventsammlung einsetzen? Dann haben
wir hier verschiedene Repräsentations- und
Info-Materialien für Sie!
Wegen Wartungsarbeiten an unserer Website ist das Online-Spenden für einen kurzen Zeitraum nicht möglich.
Gerne können Sie direkt auf unser Konto der Erste Bank,
BIC: GIBAATWWXXX, IBAN: AT24 2011 1842 3156 7401, spenden.