Brasilien, bzw. Amazonien ist ein wichtiges Projektgebiet von uns. Deshalb erlauben wir uns einen kurzen Nachbericht zu Enttäuschung und Freude nach der Weltklimakonferenz:
Die COP 30 in Belém war für den Klimaschutz einmal mehr ernüchternd. Gerade die europäischen Länder, aber auch Brasilien selbst haben enttäuscht – hat doch Präsident Lula kurz vor Beginn der Konferenz noch die Ölförderung im Amazonasdelta freigegeben. Indigene haben dann während der Konferenz die abgesperrte Sitzungszone gestürmt und auch dort für ihre Rechte demonstriert. Sichtlich mit Erfolg. Der Druck auf die brasilianische Regierung wurde vor den Augen der Weltöffentlichkeit so groß, dass sie 20 Gebiete Indigener Völker schützen ließ. Auch wenn diese in unterschiedlichen Phasen des Demarkierungsprozesses stehen, ist es ein großer Grund zur Freude. Es war nach Jahren des Stillstands und der Krisen das erste Mal, dass wieder eine namhafte Anzahl von Gebieten geschützt wurde. Die Indigenen Völker sind Beschützer der Wälder, Flüsse und des Klimas. Für Sei So Frei und unsere Partnerorganisation Cimi, den Rat der brasilianischen Bischofskonferenz für die Indigenen Völker, ist klar: Es braucht mehr politischen Willen, um indigene Rechte zu garantieren. Der Erfolg der Demarkierung dieser Gebiete ist das Ergebnis eines unermüdlichen, mutigen und gemeinschaftlichen Kampfes der indigenen Völker um ihre Rechte und ihr angestammtes Land. In Brasilien sind von 1.400 Indigenen Gebieten rund 60 % noch immer nicht zu Indigenen Schutzgebieten erklärt worden. Sei So Frei setzt sich auch weiterhin für Indigene Rechte und Klimaschutz ein.