DIE 50ER JAHRE
„Was ihr dem Geringsten meiner Brüder getan habt …“ mit diesem Zitat rief die Katholische Männerbewegung 1958 dazu auf, sich für die Insel Flores in Indonesien einzusetzen. Dieses Ersuchen war die Zündungsidee unserer entwicklungspolitischen Organisation. Unsere ersten Projekte waren der Bau einer Landwirtschaftsschule und einer Gesundheitsstation. Diese „Aktion Flores“ hatte großartigen Erfolg und wurde zu einer festen österreichweiten Einrichtung: der Aktion Bruder in Not, die daraus im Jahr 1961 entstand. 

DIE 60ER JAHRE
Gemeinsam mit anderen kirchlichen Entwicklungs-Einrichtungen gründeten wir 1963 die Koordinierungsstelle der österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und Mission, kurz: KOO. Diese Fachstelle dient der Abstimmung des Engagements der Mitglieder, unterstützt diese in der Qualitätssicherung und vertritt entwicklungspolitische Anliegen gegenüber den politisch Verantwortlichen. 1967 wurde von Sei So Frei der Österreichische Entwicklungdienst – heute Horizont3000 – mitgegründet. Mit dem Personalprogramm steht seither eine professionelle Entsendeorganisation zur Verfügung, die den direkten Austausch mit Menschen, Ideen und Fähigkeiten ermöglicht und Sei So Frei vor Ort unterstützt. 

DIE 70ER JAHRE
Nach fast zwei Jahrzehnten suchte Sei So Frei eine neue Antwort auf die immer komplexeren wirtschaftlichen Abhängigkeiten der Weltwirtschaft und gründete im Jahr 1975 die EZA Fairer Handel GmbH, mit dem Auftrag, unseren Partner/innen unter fairen Bedingungen Absatzmärkte in Österreich zu verschaffen. 

DIE 80ER JAHRE
Als im Jahr 1980 Erzbischof Oscar Romero von Todesschwadronen seiner Regierung erschossen wurde, erkannte Sei So Frei es als unabdingbar, gegen Ungerechtigkeit und mörderische Gewalt aufzustehen. Seither wird jährlich in seinem Gedenken der Romero-Preis als Auszeichnung für herausragendes Engagement für Gerechtigkeit und Entwicklung verliehen. Zusätzlich sieht es Sei So Frei als Aufgabe, Menschen in Österreich über die schwierigen Lebensbedingungen der einheimischen Bevölkerung in Afrika und Lateinamerika aufzuklären. Sei So Frei erstellt daher seit 1985 Bildungsmaterialien, wie zum Beispiel den Adventkalender, den Unterrichtsbehelf, oder den Behelf für liturgische Feiern.

DIE 90ER JAHRE
Angespornt durch die Erfolge der EZA Fairer Handel GmbH hat Sei So Frei im Jahr 1993 „Transfair“, heute „FAIRTRADE“, mitgegründet. Damit gibt es auch in Österreich eine unabhängige Organisation zur Besiegelung fair gehandelter Produkte, wie z.B. Kaffee, Kakao, Tee, Gewürze, Reis oder Kunsthandwerk. 1996 wagte die Katholische Männerbewegung, die Grundidee der „Aktion Bruder in Not“ zu hinterfragen, und antwortete mit einem umfassenden, neuen Konzept, dass die Freiheit, die wir genießen, dafür eingesetzt wird, dass auch die Menschen in Afrika und Lateinamerika ihre Freiheit und ein Leben in Würde entfalten können. Seither heißt die entwicklungspolitische Aktion der Katholischen Männerbewegung Sei So Frei. Gemeinsam mit der Diözese Feldkirch, die unter dem Namen „Bruder und Schwester in Not“ arbeitet, bildet das gemeinsame Forum das Fundament für die Abstimmung und Koordination der täglichen Arbeit.

SEIT 2000
Schon lange gehen Mitglieder der Katholischen Männerbewegung im Advent als Nikolaus. Seit 2004 verteilen sie auch eine fair gehandelte Nikolaus-Schokolade und machen mit der Aktion „Fairer Nikolaus“ – z.B. vor den Stephansdom -auf die Situation der Menschen in Afrika und Lateinamerika aufmerksam und sammeln im Rahmen der Adventsammlung für die Sei So Frei Projekte.