Die Wanderausstellung „Alerta Amazonia! – when fabric speaks“ bringt Arpilleras – kunstvolle Wandteppiche mit Patchwork-Stickereien – aus der Amazonasregion Brasiliens nach Österreich. Die Werke erzählen bewegende Geschichten über die Auswirkungen von Klimawandel, Umweltzerstörung und Ressourcenausbeutung auf die Lebensgrundlagen der lokalen Bevölkerung. Unsere brasilianische Partnerorganisation MAB (Movimento dos Atingidos por Barragens / Bewegung von Staudamm-Betroffenen) arbeitet seit über 10 Jahren mit der Methode und stellt die Werke zur Verfügung. Jede Arpillera ist nicht nur ein Kunstwerk, sondern auch ein starkes Zeugnis von Widerstand, Resilienz und Hoffnung aus der Perspektive betroffener Frauen, die mit den Arpilleras ihr Erlebtes verarbeiten und ihren Kampf um Überleben, Gemeinschaft und Umwelt visualisieren.
In den Arpilleras der Amazonasregion schildern Frauen die Situation der Flussufer-Bevölkerung angesichts der enormen Dürren der letzten Jahre, welche durch die illegale Brandrodung verschlimmert wird. Sie thematisieren die Veränderungen der traditionellen Lebensweise der Menschen. Die Folgen der Klimakrise werden auch in den Arpilleras aus den anderen beiden Regionen thematisiert, welche dramatische Überschwemmungen der letzten Jahre darstellen. Diese Extremereignisse führten in unzähligen Fällen zum Verlust von Häusern und Besitz der sozial schwachen Land- und Stadtbevölkerung, von dem sich die Familien auch Jahre später nur schwer erholen können.
Die jahrelange Erfahrung von MAB in der Begleitung und Unterstützung betroffener Menschen hat gezeigt, dass Frauen am stärksten von den extremen Ereignissen der Klimakrise betroffen sind. Sie stehen aber auch an vorderster Front, wenn es darum geht, sich in ihren Gemeinschaften zu organisieren und für ein besseres Leben zu kämpfen. MAB bemüht sich den Kampf gegen die alltäglichen Ungerechtigkeiten in einer Bewegung zu organisieren, die das vorherrschende Entwicklungsmodell, beruhend auf Ressourcenausbeutung und Umweltzerstörung, in Frage stellt um die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft zu bewältigen.
Kooperationspartner: Die Wanderausstellung wird von horiziont3000 gemeinsam mit BOKU/ IDR, Sei So Frei, dem Afroasiatisches Institut Salzburg, Welthaus Innsbruck, Haus der Begegnung Innsbruck, Votivkirche organisiert. Sie findet im Rahmen des Projekts „Climate Justice for the Amazon People” statt, das seit 2023 von horizont3000 gemeinsam mit MAB umgesetzt, und vom Österreichischen Bundeministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, der Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar und von Sei So frei finanziert wird. Das Projekt verfolgt das Ziel, die Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel der von Staudämmen betroffenen Gemeinden im brasilianischen Amazonasgebiet zu fördern und die Zerstörung von Ökosystemen und traditionellen Lebensgrundlagen zu verhindern
An diesen Terminen & Orten ist die Ausstellung zu sehen:
1.10. – 8.11.2025 // Wien, Boku – Universität für Bodenkultur
25.11. – 21.12.2025 // Salzburg, Afro-Asiatisches Institut
12.1. – 7.2.2026 // Innsbruck, Haus der Begegnung
20.2. – 26.4.2026 // Wien, Votivkirche