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Der Jahresbericht des Rates der brasilianischen Bischofskonferenz für indigene Völker – Conselho Indigenista Missionário (Cimi) – zeichnet auch für 2023 ein Bild von erschreckender Brutalität und systematischer Vernachlässigung. Auf Einladung von Sei So Frei reisten Vilma Vera (stolze Vertreterin des Avá Guarani-Volkes), Luis Ventura (Generalsekretär von Cimi) und Erilza Braz dos Santos (die wortgewaltige Vizechefin des Volkes der Pataxó) im Herbst 2024 direkt vom 57. Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen in Genf weiter nach Salzburg. Dort präsentierten sie den Bericht erstmals im deutschsprachigen Raum und hinterließen beim Publikum Tränen, Sprachlosigkeit und Entsetzen.
Der Report dokumentiert die fortwährenden Angriffe und rechtlichen Einschnitte, die indigene Gemeinschaften im Land erleben. Viele der ursprünglichen Hoffnungen, dass die neue Regierung unter Präsident Luiz Inácio Lula da Silva nachhaltige Veränderungen herbeiführen könnte, wurden enttäuscht.
Unsere Gäste ließen vieles aus dem Report anhand persönlicher, zutiefst erschütternder Lebensgeschichten greifbar werden. Neben Interviews für lokale Medien sprachen sie auch an Universität und Schulen in Salzburg über ihre Erfahrungen: Vilma Vera trägt die Narben ihres Kampfes wortwörtlich auf ihrer Haut – Schusswunden, die ihren harten Überlebenskampf symbolisieren. „Es ist ein Kampf gegen Windmühlen,“ sagte sie. Trotz Anerkennung als Schutzgebiet, bedrohen Großgrundbesitzer und Agrarkonzerne das Leben der Avá Guarani-Gemeinschaft mit enormer Gewalt, während der Staat wegschaut.
>> Sehen Sie hier einen berührenden ORF-Fernseh-Beitrag dazu
>> Ein Bericht über den Salzburg-Besuch der Indigenen im Rupertus-Blatt
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Mein Volk braucht starke Menschen. Deshalb habe ich entschieden, meine Tränen runter zu schlucken und für unser Recht auf Land weiterzukämpfen.
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Vilma Vera, leidgeprüfte Indigene des Avá Guarani-Volkes
Die Zahlen bleiben erschütternd: Über 1.276 Fälle von Gewalt gegen das Eigentum indigener Völker wie Landinvasionen und illegaler Raubbau an Ressourcen zeigen, wie sehr ihre Landrechte missachtet werden. Besonders das Yanomami-Gebiet leidet unter illegalen Goldgräbern und bewaffneten Gruppen, die trotz staatlicher Eingriffe weiterhin ungestört agieren. Der Raubbau fordert hunderte Opfer unter den Indigenen, die mit 411 Fällen von Gewalt gegen Personen konfrontiert sind, darunter 208 Morde. „Vertreibungen, Angriffe und Morde betreffen jene, die ihre Heimat vor der Ausbeutung schützen wollen“, so Luis Ventura von Cimi.
Gezielte Morde an jungen Aktivisten wie Samuel Cristiano und Nauí Pataxó, die nur Lebensmittel kaufen wollten, zeigen die prekäre Sicherheitslage der indigenen Bevölkerung. Staatliche Untätigkeit führt zudem zu furchtbaren Konsequenzen: 1.040 indigene Kinder unter fünf Jahren starben 2023 an vermeidbaren Krankheiten. Auch die Selbstmordrate unter Indigenen ist hoch, vor allem in den Regionen Amazonas und Mato Grosso do Sul. Viele indigene Gemeinschaften sind von wichtigen Ressourcen wie sauberem Wasser und Bildung abgeschnitten, während die Klimakrise die humanitären Herausforderungen weiter verschärft.
Vilma Vera resümierte die grausamen Erfahrungen ihrer Geschichte in einer Mischung aus Hoffnung und Verzweiflung: „Wir müssen weiterkämpfen, auch wenn es unser Leben kostet.“ Der Mut der Avá Guarani bleibt ungebrochen, doch die Bedrohung durch mächtige Interessen ist allgegenwärtig. Die indigene Gemeinschaft kämpft nicht nur für ihr Land, sondern auch für ihre Identität und die Zukunft ihrer Kinder – trotz aller Widrigkeiten und ungewisser Aussichten.
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