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Ein Leben in Würde ist in den Hochländern Perus keine Selbstverständlichkeit. Armut, Ausgrenzung und politische Willkür prägen den Alltag der Ärmsten. Luis Zambrano hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen Zuständen entgegenzutreten. Mit Aufklärung, rechtlicher Unterstützung und gezielter Armutsbekämpfung setzt sich der Romero-Preisträger gemeinsam mit seiner Organisation FEDERH für die „vergessenen“ Menschen ein. Sie stehen auf gegen Ungerechtigkeit – und schaffen Hoffnung, Würde und Zuflucht.
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Wenn man mit Luis Zambrano durch Puno oder Juliaca im peruanischen Hochland geht, spürt man sofort: Er ist keiner, der über die Menschen spricht – er ist mitten unter ihnen. „Hola Lucho!“ rufen ihm die Menschen zu, bleiben stehen, erzählen ihm von ihren Sorgen. Und er hört zu – mit echtem Interesse. Juliaca gehört zu den gefährlichsten Städten Südamerikas. Wer arm ist, wird schnell übersehen, oft unterdrückt, manchmal einfach vergessen. Doch Luis, Priester, Dichter und Menschenrechtsaktivist, macht genau das Gegenteil. Er bleibt stehen. Er fragt nach. „Ich will nicht nur über Gerechtigkeit sprechen – ich will, dass Menschen sich gesehen fühlen“, sagt er. Dieses „gesehen werden“ ist in dieser Region, in der staatliche Hilfe oft ausbleibt, wo Ausgrenzung und politische Willkür das tägliche Leben bestimmen, ein radikaler Akt der Menschlichkeit. Luis zeigt: Jeder Mensch hat Würde – und verdient Gehör. Diese Haltung hat ihn zum Romero-Preisträger 2025 gemacht. Und zu einem Hoffnungsträger für Tausende.
In den kalten Nächten auf 3.800 Metern Meereshöhe, nahe dem Titicacasee, ist das Armenhaus von Puno für viele der einzige Schutz vor der Kälte – und vor dem Alleinsein. Gegründet von Luis, ist es ein Ort der Gemeinschaft: Menschen bringen Zutaten mit, kochen gemeinsam, essen, ruhen sich aus. Zwischen ihnen: Geschichten, die tief berühren. Ana, eine alte Frau, klopft verstohlen an die Tür. Ihre Kinder haben sie weggeschickt, weil sie sie nicht mehr versorgen können. Oder José, der in einem viel zu kleinen Kinderrollstuhl sitzt. Auf seinem Schoß: zwei kleine Küken, sein ganzer Besitz. Er will sie aufziehen, verkaufen – um sich irgendwann einen größeren Rollstuhl leisten zu können. 20 bis 30 Menschen finden hier jede Nacht Unterschlupf. Für viele ist es ein Ort, an dem sie sich zum ersten Mal seit Langem nicht wertlos fühlen. „Die Menschen brauchen mehr als Suppe“, sagt Luis. „Sie brauchen Würde, Respekt und eine echte Perspektive.“ Genau das gibt ihnen FEDERH – nicht durch große Worte, sondern durch tägliche Nähe.
Luis’ Organisation FEDERH – „Fe y Derechos Humanos“ – hat ihr Büro direkt im Armenhaus untergebracht. Ein Ort der Solidarität, aber auch der ganz konkreten Hilfe. Nur fünf Menschen arbeiten hier, aber sie leisten Enormes: Über 10.000 Menschen wurden allein in den letzten zwei Jahren informiert, beraten, begleitet. Besonders gefragt ist die rechtliche Unterstützung – denn wer im Hochland arm ist, hat kaum Chancen auf Gerechtigkeit. Anwalt Carlos führt aktuell 47 Verfahren, meist geht es um Unterhalt, häusliche Gewalt oder Sorgerecht. Einer seiner Fälle: Delia, vierfache Mutter, ihr Mann hat sie verlassen. Sie wurde von FEDERH betreut – doch nun kämpft sie ums Sorgerecht. Ohne Anwalt würde sie es verlieren und müsste ihrem gewalttätigen Ex-Partner auch noch Alimente zahlen. Das Büro ist zu klein für Gespräche, also trifft sich Carlos mit ihr, ihrer Mutter und den Kindern auf einer Parkbank. Es ist ein Bild, das alles sagt: Auch unter freiem Himmel kann Gerechtigkeit beginnen – wenn Menschen sich einsetzen, ohne nach Geld zu fragen.
„Viele wissen nicht einmal, dass sie Rechte haben“, sagt Edwin Poire, Direktor von FEDERH. Genau hier setzt die Aufklärung an – behutsam, verständlich, in der Sprache der Menschen. Maritza, zuständig für den Bildungsbereich, und Mariely, verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit, gestalten Radiosendungen, geben Workshops, organisieren Fortbildungen. In Schulen, Gemeinden, über soziale Medien – und oft auf Quechua. Sie sprechen über Gewalt, Menschenhandel, politische Teilhabe, Arbeitsrecht, Alimente, Frauenrechte, Umweltschutz und Armut. Gerade Frauen in der Region sind durch patriarchale Strukturen besonders betroffen – und besonders unsichtbar. Maritza und Mariely geben ihnen Wissen, Werkzeuge und Mut. Gleichzeitig arbeitet FEDERH mit mehreren Umweltinitiativen zusammen – auch das gehört zur Menschenrechtsarbeit. Es geht darum, Menschen stark zu machen, damit sie selbst für ihre Rechte eintreten können. Denn wer seine Rechte kennt, kann sich wehren – gegen Gewalt, Ungerechtigkeit, Ausbeutung. Und das verändert alles.
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Ich will nicht nur über Gerechtigkeit sprechen. Ich will, dass Menschen sich gesehen fühlen.
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Luis Zambrano, Romero-Preisträger 2025 & Gründer der Menschenrechtsorganisation FEDERH
Am 9. Jänner 2023 wird in Juliaca das ohnehin fragile Vertrauen in die Regierung erschüttert: Bei friedlichen Protesten gegen die politische Führung eröffnet die Polizei das Feuer auf unbewaffnete Demonstrierende. 18 Tote, über 100 Verletzte. Ronny ist einer von ihnen – ein junger Mann, der am Straßenrand Früchte verkauft, als ihn mehrere Projektile treffen. Die nächstgelegene Klinik wird von der Polizei abgeriegelt, andere Spitäler verweigern die Behandlung: zu teuer. Heute trägt Ronny sieben Kugeln im Kopf, zehn im Arm. Er ist schwerstbehindert, arbeitsunfähig. Luis besucht ihn regelmäßig, bringt Mitgefühl und Hilfe. Ein anderes Opfer: Nataly, 17, Psychologiestudentin. Sie stirbt an einer Bushaltestelle – erschossen von Querschlägern. Ihre Mutter Maria kämpft seither für Gerechtigkeit. Ohne Organisationen wie FEDERH gäbe es niemanden, der für diese Menschen spricht, niemanden, der Akteneinsicht fordert, juristisch Druck macht, präsent bleibt.
Inmitten von Armut, Gewalt und staatlicher Gleichgültigkeit beweist FEDERH Tag für Tag, was fünf engagierte Menschen bewirken können. Sie klären auf, vertreten vor Gericht, hören zu, trösten, stärken. Und sie bleiben unabhängig. „Wir wollen nicht von Geldgebern abhängig sein, die uns ihre Vorstellungen aufzwingen“, sagt Luis. Deshalb ist die Partnerschaft mit Sei So Frei so wichtig: Seit 2012 übernimmt die Organisation die Personalkosten – ohne Bedingungen. Lokale Spenden – auch in Form von Kartoffeln, Mehl oder Kleidung – sichern das Armenhaus. Und im Pfarrhof von Juliaca weiden Schafe zur Selbstversorgung. In einer Region, die von illegalem Bergbau, Drogen- und Menschenhandel unterwandert ist, braucht es keine großen Budgets. Es braucht Werte: Ehrlichkeit, Gleichberechtigung, Solidarität. Diese stehen nicht nur auf den Stufen des Armenhauses – sie sind Fundament jeder Handlung. Was Luis und sein Team leisten, ist nicht spektakulär, aber revolutionär: Sie schenken Respekt – in einem Land, in dem dieser vielen verwehrt bleibt.
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Armut, Ausgrenzung und politische Willkür prägen den Alltag der Ärmsten in den Hochländern Perus. Mit Aufklärung, rechtlicher Unterstützung und gezielter Armutsbekämpfung stemmt sich die Organisation FEDERH entschlossen dagegen. Unterstützen wir Luis Zambrano und sein Team bei ihrer unermüdlichen Arbeit für Gerechtigkeit, Menschlichkeit und Würde für die Ärmsten Perus!
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