SCHULE STATT KINDERARBEIT

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Geborgenheit und Bildung gegen die Armut

TOLLE SCHULE, VIELE CHANCEN, ABER

ZU ARM FÜR DEN SCHULBESUCH

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Im Bundestaat Tamil Nadu im Süden Indiens lebt die Bevölkerung größtenteils von kleinsten Fleckchen Landwirtschaft unter schwierigen klimatischen Bedingungen. Die allermeisten Menschen verdienen ihren Lebensunterhalt als Tagelöhner, ernähren ihre Familien mit dem, was sie am selben Tag erwirtschaften. Das ist oft zu wenig für das Überleben und reicht weit nicht für den Schulbesuch der Kinder. Das wollen wir für möglichst viele Schülerinnen ändern.

DIE KINDERARBEIT

„Als wir unsere Arbeit in den Dörfern begannen, machten wir schockierende Erfahrungen. Viele Kinder mussten arbeiten und konnten nicht in die Schule gehen“, erzählt uns Sr. Selvi von unserem Projektpartner Vidiyal Community. „Die Eltern schickten ihre Kinder zum Arbeiten in Hotels, in Werkstätten oder zu körperlich anstrengenden Arbeiten. Besonders Mädchen mussten in Baumwollspinnereien oder als Landarbeiterinnen helfen. Sie sahen darin die einzige Möglichkeit, um als Familie überleben zu können.“ In dieser Armutsspirale gefangen, ist es nahezu unmöglich, an Chancen oder Auswege zu denken. Seitdem die Vidiyal Community mit ihrer Projektarbeit im ländlichen Ort Vellakulam begonnen hat, hat sich vieles geändert. Durch das Engagement der Organisation konnte das von Armut und Kinderarbeit geprägte Leben am Land schon schrittweise zum Positiven gewendet werden. „Für uns war und ist es sehr schmerzhaft mitzuerleben, dass Kinder zur Arbeit gezwungen werden, anstatt sich kindgerecht zu entwickeln und zu lernen“, sagt Sr. Selvi betroffen. Auch Kinder in Not, vor allem von ihren Eltern verlassene, finden im Heim der Vidiyal Community Schutz und Geborgenheit.

DIE SCHULE

Im Jahr 2006 hat die Gemeinschaft die Schule gegründet. Mittlerweile, nach 12 Ausbaustufen, ist eine gute Infrastruktur und kinderfreundliche Atmosphäre geschaffen. Ein Team engagierter Lehrkräfte hat sich rasch und nachhaltig etabliert und nach und nach wurde ein zweites Schulgebäude errichtet. Mittlerweile hat die Chirumalar Rural School nun zwölf Jahrgangsklassen, vom Volksschulalter bis zur höheren Berufsausbildung. Von den rund 600 Schülerinnen und Schüler kommen die meisten aus verarmten Familien, die sich das ohnehin schon reduzierte Schulgeld nicht leisten können. Durch die Mithilfe von Sei So Frei wird ihnen der Schulbesuch trotzdem ermöglicht. Mehr als die Hälfte in den Klassen sind Mädchen. Bei weitem keine Selbstverständlichkeit, denn Frauen zählen in Indien wenig. „In unserer Schule wachsen Buben und Mädchen zusammen auf, sie lernen gemeinsam und versuchen einander zu verstehen. Wir reden mit den Eltern und versuchen sie zu überzeugen, Mädchen gleich zu behandeln und zu erziehen“, bekräftigt Sr. Selvi. Dass die Kinder in der Schule wenigstens einmal pro Tag warmes Essen bekommen, ist ein zusätzlicher Gewinn für die ganze Gemeinde und eine große Entlastung für die ärmsten der Familien.

Für uns war und ist es sehr schmerzhaft mitzuerleben, dass Kinder zur Arbeit gezwungen werden, anstatt sich kindgerecht zu entwickeln und zu lernen

Schwester Selvi, Vidiyal Community

DIE RUNDUM-HILFE

Alleine mit der Unterstützung mittels Spenden für das Schulgeld ist es nicht getan. Schließlich sollen die Familien mittelfristig in der Lage sein, ihre Kinder selbst zu ernähren und ihnen Schulbildung zu ermöglichen. Deshalb werden von der Vidiyal Community weitere Maßnahmen umgesetzt, die die Situation nachhaltig verändern. Eine davon ist die Finanzierung junger Rinder für arme Familien. Die Milch deckt den Eigenbedarf von Kindern und Schwangeren ab, vor allem aber können die Familien durch den Verkauf von Milchprodukten ein wichtiges, kleines Zusatzeinkommen generieren, das es ermöglicht, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Auch die Verteilung von Setzlingen für Kokospalmen ist ein Weg, mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Jede Familie der Schulkinder erhält zwei Jungpflanzen. Nach drei bis fünf Jahren wachsen die ersten Früchte, die ein wichtiger Bestandteil der südindischen Küche sind. Die Kinder kümmern sich gemeinsam mit ihren Eltern um die Pflanzen, die Blätter werden als Flechtmaterial für Zäune und Hütten und schlussendlich als Brennmaterial verwendet. Dabei leisten die Familien auch einen wichtigen Beitrag für die Verbesserung der Böden, die nach wiederholten Verwüstungen durch Wirbelstürme so wiederaufgeforstet werden können.

DIE GERECHTIGKEIT

„In unserer Schule sind alle Jugendlichen gleich. Es gibt keinen Unterschied aufgrund des sozialen Status, der Kaste oder der Religion. Alle sollen die Chance auf Schulbildung bekommen und hoffnungsfroh in die Zukunft schauen dürfen“, beschreibt Father Leonard, Leiter unseres Projektpartners Vidiyal Community, die Philosophie der Chirumalar Rural School. Er spricht damit die sozialen Spannungen an, die, verstärkt durch das Kastensystem, bis heute in der Region spürbar sind. Vor allem die Gruppe der Dalits, die als ‚kastenlos‘ oder ‚unberührbar‘ bezeichnet und häufig ausgebeutet wird, hat es schwer. Die Vidiyal Community hat deswegen beschlossen, zu einem hohen Prozentsatz jugendliche Dalits an der Schule aufzunehmen. Doch mit der Aufnahme alleine ist es nicht getan. Gerade jene Familien gehören zu den Ärmsten des Bezirks und das Schulgeld für diese Kinder muss großteils aus Spendeneinahmen finanziert werden. Helfen Sie uns dabei, diese jungen Menschen auf ihrem Weg in eine faire und gerechtere Zukunft zu begleiten!

BILDUNG

IN INDIEN

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Schule als Chance für die ärmsten Familien

Unser Projektpartner in Vellakulam, die Vidiyal Community, unterstützt auf vielen Ebenen und mittels gezielter Maßnahmen die ärmsten Familien der Region, um möglichst vielen Kindern den Schulbesuch – und damit den Weg aus der Armutsspirale – zu ermöglichen. Helfen wir diesen engagierten Menschen, die Welt, besonders für Mädchen und unterdrückte soziale Gruppen, gerechter und freundlicher zu gestalten.

Ich spende!

Mit 15 Euro sichern Sie einer Schulklasse ein warmes Mittagessen. Für viele die einzige warme Mahlzeit am Tag.

Um 180 Euro erhält eine Familie eine Kuh und die Möglichkeit für einen Neustart.

Mit 300 Euro Monatsgehalt für zwei Lehrkräfte ermöglichen Sie Kindern eine fundierte Ausbildung.

Jeder Beitrag hilft!